Projekte
Sanierung der Rampenkasematten
Die Kasematten unterhalb der Rampe, die vom unteren Hof des Forts zum Innenhof führt, sind in einem beklagenswerten Zustand - es dringt Wasser ein, das wiederum das Mauerwerk schädigt. Um diesen Bereich des Forts weiterhin gut nutzen zu können - derzeit finden dort die Steinbearbeitungskurse der vhs statt - wird der Verein in Zusammenarbeit mit der Stadt Koblenz die Rampenkasematten wieder instandsetzen.
Reaktivierung der Zisterne?
In Zeiten des Klimawandels ist Wasser ein immer wertvolleres Gut. Deswegen plant der Verein PRO KONSTANTIN e.V., die preußische Zisterne im Innenhof des Forts wieder zu reaktivieren. Am 10.09.2023 erfolgte der erste Schritt, indem das Amt für Stadtvermessung und Bodenmanagement den unterirdischen Raum gescannt hat. Auch das Wasser ist inzwischen abgepumpt. Der Zustand der Zisterne wird nun untersucht. Je nach Ergebnis muss darauf das weitere Vorgehen geplant werden.
Projekt "Großfestung Koblenz"
Im Rahmen der Städtebaufördermaßnahme „Nationale Projekte des Städtebaus 2015“ stehen Fördergelder zur Umsetzung des Projekts „Großfestung Koblenz“ für den Zeitraum 2015 bis 2019 in Höhe von 2,65 Mio. Euro zur Verfügung. Die Planungen entstammen zu Teilen den Ideen der Joseph-Lenné-Preisträger 2014. Die Maßnahmen sollen zur Identität der Stadtteile beitragen. Insofern ist auch eine Beteiligung der Bürger gewünscht (z. B. durch Bürgerworkshops). Die Ergebnisse sind jährlich am 9. Mai, dem „Tag der Städtebauförderung“ vorzustellen. Weitere Informationen siehe Förderprojekt "Großfestung Koblenz"
Siehe auch Film von TV Mittelrhein zur Pressekonferenz zum Ergebnis der Bürgerbefragung Pressekonferenz am 29.11.2016
Lasermessung gibt altem Fort ein Gesicht |
Neues Verfahren ermöglicht exakte Sanierungsplanung – Hochschulabsolvent nutzt Technik für die Visualisierung von Kloster- und Festungsanlage
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Nachstehender Artikel von Dr. Reinhard Kallenbach erschien am 15. Juni 2010 in der Rhein-Zeitung: Als die Preußen 1822 mit dem Bau des Forts Konstantin begannen, wurden Teile des alten Kartäuserklosters in die neue Festungsanlage integriert. Auch geeignetes Baumaterial aus den alten Gebäuden wurde wiederverwendet. Wegen des Abbruchs, der Überformung und der Neubauarbeit war es bislang dennoch nur in groben Zügen möglich, das ursprünglich von den Benediktinern gegründete Kloster zu rekonstruieren. Neue Vermessungstechniken und leistungsfähige Programme machen dies möglich.
Die Gegenüberstellung von historischen Zuständen und Gegenwart war die Aufgabe von Timo Schröder, der Kloster und Fort zum Thema einer Masterarbeit an der Jade-Universität in Oldenburg gemacht hat. Der junge Absolvent hatte die Chance, die Daten zu interpretieren, die ein neuartiges Messverfahren liefert. Wurden früher historische Gebäude noch von Hand aufgemessen, übernimmt dies jetzt ein Spezialgerät, dass die Vorzüge der Laservermessung mit denen der digitalen Fotografie vereint. Federführend war dabei das Ingenieurteam 2 aus Rheinbach bei Bonn, das jüngst seine Ergebnisse der Öffentlichkeit präsentierte.
Die exakte Dokumentation, die die Planung künftiger Sanierungsmaßnahmen deutlich erleichtert, wurde möglich, weil jetzt endlich mehr Geld in die Hand genommen wird, um das im städtischen Eigentum befindliche Baudenkmal vor dem Untergang zu retten. Die einmalige Chance eröffnete das Sonderprogramm der Bundesregierung für die deutschen Unesco-Welterbestätten: Allein für Fort Konstantin stehen bis 2013 rund 2,4 Millionen Euro bereit. Diesen Betrag teilen sich Bund, Land und Stadt. Letztere wäre mit der Erhaltung der Anlage überfordert gewesen. Und auch der Verein Pro Konstantin - ihm ist es zu verdanken, dass das Fort aus dem Dornröschenschlaf befreit werden konnte - musste angesichts der zahllosen ehrenamtlichen Stunden unterstützt werden.
Um das weitere Vorgehen zu planen, mussten zunächst zuverlässige Bestandsdaten ermittelt werden, um die Grundlage für die weitere Sanierungsplanung zu schaffen. Man entschied sich schließlich für das sogenannte Laserscanning. Dazu lieferte der Hersteller Zoller + Fröhlich (Wangen) Messgerät und Software. Der Vorteil: Wurden bislang mit konventionellen Methoden nur wenige Messpunkte ermittelt, scannt das Spezialgerät das Objekt ab und ermittelt dabei Millionen Punkte. Diese Daten werden dann die Grundlage für die weiteren Arbeiten am Computer. In der Praxis heißt das: Die Aufgaben eines Vermessungsingenieurs verlagern sich immer mehr vom Außen- in den Innendienst. Dort entstehen aussagekräftige Pläne und Bilder. Der Scanner liefert zunächst ein dreidimensionales Messbild. Die darin enthaltenen Punkte haben für den Laien zunächst einmal keine Aussage. Die „Punktwolke“ muss von Spezialisten interpretiert und mithilfe von Spezialsoftware umgewandelt werden. Erst in einem dritten Arbeitsgang entsteht eine Dokumentation in Grundrissen, Schnitten und Ansichten. Diese sind wiederum Grundlage für die weitere Arbeit von Architekten und Denkmalpflegern. Natürlich können die Daten auch genutzt werden, um frühere Bauzustände im Vergleich mit historischen Plänen, Ansichten und Fotos zu visualisieren, wobei es hierbei darum geht, vor allem Besucher zu begeistern. Und diese Chance nutzte Timo Schröder.
Siehe: http://www.ingenieurteam2.com/v03/04_NEWS/start_video.htm |
Fort Konstantin um 1865 in einer Ansicht von Norden |
Der Koblenzer Anton Baecker hat im Jahr 2007 ein Gemälde von einer Rekonstruktion des Forts Großfürst Konstantin um das Jahr 1865 geschaffen. |
Fort Konstantin um 1865 in einer Ansicht von Osten |
Der Koblenzer Anton Baecker hat im Jahr 2010 ein weiteres Gemälde von einer Rekonstruktion des Forts Großfürst Konstantin um das Jahr 1865 geschaffen. |