PRO KONSTANTIN e.V.
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Geschichte Fort Großfürst Constantin

Vorgeschichte des Neubaus

Das Fort Großfürst Constantin, benannt nach dem Bruder des russischen Kaisers, Konstantin Pavlovich wurde in den Jahren 1822-1827 errichtet. Erbaut wurde die Anlage unter Leitung der preußischen Militäringenieure Gärtner und Schubarth. Bereits 1818 hatte der preußische Staat das Gelände des ehemaligen Klosters gekauft. Nach einer Akte des Klosters Marienstatt standen dort zu diesem Zeitpunkt noch fünf verschiedenen Gebäude: der Prioratsbau, das Kapitelhaus, die Schaffnerei und ein Gebäude mit Waschhaus, Küche, Remise und Pferdeställen. Die eigentliche Klosterkirche wird in der Urkunde nicht mehr erwähnt, sie muss damals also schon völlig ruinös gewesen sein.

Zunächst wurden die vorhandenen Bauten weitgehend beseitigt und das Areal für den Neubau vorbereitet. Dass eine Nachricht über Ausschachtungsarbeiten bis in 6 m Tiefe sich auf die gesamte Fläche bezieht, darf zwischenzeitlich als falsch angesehen werden. Eher dürfte sie sich auf das Kasemattenkorps mit dem trockenen Graben beziehen, dass in einer ersten Bauphase errichtet wurde.

 

Neubau 1822 bis 1827

Am Fuß des Hügels wurde vermutlich unmittelbar anschließend der so genannte Kehlturm gebaut, dessen eigentliche Bedeutung unterhalb der Festungsanlage mit Lunettefenstern, welche bereits kurz danach zu Schießscharten in nördlicher und westlicher Richtung umgewandelt wurden, allerdings nicht ganz klar ist.

Von dort führt, etwa an der Stelle eines alten Zugangs zum Kloster, ein gedeckter Weg auf das eigentliche Festungsplateau. Dort stand auf etwas 2/3 der Gesamthöhe ein mächtiges Pulvermagazin. Wenig später, 1828, wurde auf den Grundmauern des ehemaligen Prioratsgebäudes die Kriegsbäckerei errichtet.

 

Umbauten

Größere Umbauten fanden in den 60er Jahren des 19. Jh. statt. Diese betrafen vor allem den Einbau eines zweiten, unterirdischen Pulvermagazins, hofseitig des nördlichen Kasemattengebäudes.

Bis 1918 war das Fort mit verschiedenen Einheiten belegt: 1860 die Musiker des 4. Garde-Grenadierregiments Augusta, ab 1888 Teile des II. Bataillons des gleichen Regimentes und zuletzt die Regimentskammer und Schneiderwerkstatt des I.R.68.

 

Entfestigung nach dem Versailler Vertrag

Nach dem verlorenen 1. Weltkrieg sahen die Bestimmungen des Versailler Vertrages zunächst die Schleifung aller Koblenzer Festungsanlagen vor. Aufgrund von Erhaltungsanträgen waren jedoch Ausnahmen möglich. Durch diese Tatsache wurde das Fort weitgehend erhalten, musste jedoch militärisch unbenutzbar gemacht werden. Die Pulvermagazine wurden gesprengt, die Kanonenscharten auf Fenstergröße aufgebrochen und der splitterschützende Erdwall auf den Dächern entfernt. Diese Maßnahmen, die teilweise in den Akten des eigens dazu eingerichteten Entfestigungsamtes festgehalten sind, erfolgten in den Jahren 1921/22.

 

Bauliche Veränderungen während des Zweiten Weltkriegs

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges (1944) erfolgte der entstellende Bau einer Bunkeranlage, in der die Luftschutzleitstelle für Koblenz untergebracht war. Unter der zwei Meter starken aus Ziegelsteinmauerwerk und Beton bestehenden Bunkerwand hat sich allerdings der preußische Bau weitgehend unversehrt erhalten.

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